Hier besteht ein echtes Problem: Bettwanzen sind Insekten, die sich besonders schnell vermehren und dadurch sehr lästig werden können. Alles zu den Bettwanzen in der Matratze und vor allem, was getan werden kann, um die Bettwanzen bekämpfen zu können, erklärt der folgende Ratgeber.
Oft sind die Bettwanzen ein ungewolltes Souvenir, das aus dem Urlaub mit in die eigenen vier Wände beziehungsweise die heimische Matratze gebracht wird. Eine nützliche Vorsorge gegen die Plagegeister gibt es hier kaum. Allerdings kann das Bettwanzen bekämpfen durchaus Erfolg haben.
Experten aus der Schädlingsbekämpfung melden bereits seit einigen Jahren einen Zuwachs des Bettwanzenproblems. Immer mehr Menschen nehmen die Hilfe von professionellen Schädlingsbekämpfern in Anspruch, um die lästigen Bettwanzen loszuwerden.
Woher kommen Bettwanzen?
Wenn ältere Kleidung oder Möbelstücke auf dem Flohmarkt oder im Internet erworben werden, können sich die kleinen Tiere oder zumindest ihre Eier darin verstecken. Ebenfalls kann es sein, dass die Bettwanzen im Koffer den Weg aus dem letzten Urlaub in die heimischen vier Wände gefunden haben.
Auch Nester von Vögeln sind wahrlich eine Brutstätte für die Schädlinge. Sie sind durchaus in der Lage, an den Wänden von Häusern entlang zu krabbeln. Daher können sie ohne Probleme von einem Vogelnest oder einem Dachboden, der von Haustauben bewohnt wird, in das Schlafzimmer gelangen.
Wie sehen Bettwanzen aus?
Bevor es darum geht, die ungeliebten Bettwanzen loszuwerden, sollte zuerst die Sicherheit geschaffen werden, dass es sich bei dem Befall tatsächlich um Bettwanzen handelt. Ausgewachsene Exemplare der Bettwanzen können mit bloßem Auge erkannt werden. Die Länge ihres Körpers beträgt zwischen vier und neun Millimetern. Desto größer die Tiere sind, desto mehr Blut haben diese zuvor gesogen.
Erkannt werden können die Bettwanzen an ihren behaarten Beinen, von denen sie jeweils sechs Stück haben. Ihre Körperform ist sehr flach und ihre Färbung ist rötlich oder bräunlich. Dadurch, dass sie sehr flach sind, werden sie häufig in der Umgangssprache auch als „Tapetenflunder“ bezeichnet.
Wie können die Bettwanzen effektiv bekämpft werden?
Leider muss von vorne herein gesagt werden, dass es in jedem Fall eines professionellen Schädlingsbekämpfers bedarf. Denn nur dieser kann sicherstellen, dass sich in der Wohnung auch keine Eier der Bettwanzen mehr befinden. Die Eier sind milchig-weiß gefärbt und lediglich einen Millimeter groß. Pro Tag legen die weiblichen Bettwanzen ganze zwölf weitere Eier. Sie kommen während ihrer gesamten Lebensdauer so auf rund 200 Eier.
Wenn der Verdacht besteht, dass sich in der Matratze Bettwanzen befinden, dann sollte in einem ersten Schritt ein Fachmann konsultiert werden. Dieser kann relativ schnell herausfinden, ob es sich wirklich um einen Befall von Bettwanzen handelt. Ebenfalls kann dieser am besten einschätzen, welche Schritte notwendig sind, um diese zu bekämpfen.
Die Verwendung von Insektiziden
Bei einem tatsächlichen Befall von Bettwanzen ist es empfehlenswert, eine sogenannte Spritzbehandlung mit Insektiziden zu veranlassen. Diese Mittel haben eine Langzeitwirkung, sodass die Bettwanze wirklich in allen vorkommenden Stadien zerstört wird. Denn die Eier der Wanze sind ein ganz besonderes Problem: Es gibt kein Mittel, dass die Eier direkt abtöten kann. Es muss also auch bei dem Insektizid-Einsatz einfach abgewartet werden, bis die Wanzen aus ihren Eiern schlüpfen. Sobald die frischgeschlüpften Bettwanzen mit den Mitteln in Berührung kommen, werden diese vergiftet.
Ungefährlich sind die eingesetzten Insektizide dagegen für Wirbeltiere wie Hunde und Katzen und natürlich auch den Menschen. Allergische Reaktionen auf die Mittel, wie Schnupfen oder Husten, kann allerdings in einzelnen Fällen auftreten.
Die Temperaturmethode
Die Alternative zu der Methode der Insektizide ist die Hitzemethode. Diese wird in manchen Fällen benötigt, da Schädlinge, und damit auch die Bettwanzen, im Laufe der Zeit eine Resistenz gegen die eingesetzten Pestizide entwickeln. Bei der Temperaturmethode wird der Raum, der von den Bettwanzen betroffen ist, mit heißer Luft um die 50 Grad Celsius gefüllt. Das Berliner Bundesumweltamt hat in einem Versuch im Labor bereits festgestellt, dass bei einer Temperatur von 45 Grad Celsius die Bettwanzen bereits nach 20 Minuten verenden. Dies geschieht aus dem Grund, dass ab dieser Temperatur die Eiweißverbindungen der Enzyme denaturieren. Dadurch werden die Vorgänge des Stoffwechsels eingestellt. Darüber hinaus sind die Tiere ebenfalls nicht in der Lage, Temperaturen unter -18 Grad Celsius standzuhalten.
Allerdings ist es schwierig, einen Befall mit Bettwanzen durch Kälte oder Hitze zu behandeln, wenn sich diese in aktuell bewohnten Räumen befinden. In alten Gebäuden ist es darüber hinaus schon vorgekommen, dass die hohen Temperaturen Schäden an der Bausubstanz verursacht haben.
Das kostet die Bekämpfung der Bettwanzen
Die Kosten für die Bekämpfung der Bettwanzen ist davon abhängig, welche Art für die Behandlung gewählt wird und wie oft diese durchgeführt werden muss. Oft ist die Insektizid-Behandlung in ihrem Preis günstiger, die Temperaturmethode dagegen zieht in der Regel höhere Kosten nach sich. Je ausgeprägter der Befall mit den Bettwanzen in der Matratze ist, desto häufiger muss die jeweilige Behandlung wiederholt werden. Es ist durchaus denkbar, dass die Bekämpfung der Schädlinge über mehrere Wochen andauert.
Eine Möglichkeit ist es, den Vermieter oder den Eigentümer der Wohnung oder des Hauses anzusprechen, ob dieser für die Beseitigung der Schädlinge aufkommt.
Kann gegen die Bettwanzen vorgebeugt werden?
Das Vorbeugen von Bettwanzen ist generell schwierig. Hier ist keine Methode verfügbar, die einen garantierten Schutz gegen die lästigen Schädlinge bietet. Dennoch gibt es ein paar Vorsichtsmaßnahmen, die ergriffen werden können, um das Risiko für die Bettwanzen in der Matratze zu senken.
Bevor ein Hotelzimmer auf Reisen bezogen wird, sollte die vorhandene Matratze in jedem Fall auf Hinweise auf Bettwanzen überprüft werden. Wenn diese vorhanden sind, sollte ein neues Zimmer verlangt werden.
Gebrauchte Möbel sollten nur dann angeschafft werden, wenn diese im Vorfeld gründlich inspiziert wurden. Es muss hier ausgeschlossen werden, dass sich darin Bettwanzen verstecken. Um hier ganz sicher zu gehen, können die betroffenen Möbel auch bei Minus-Temperaturen nach draußen ausgelagert werden.
Im Hotelzimmer sollten Koffer niemals auf dem Boden des Zimmers oder in Bettnähe abgestellt werden. Außerdem sollte er immer in einem geschlossenen Zustand gelagert werden.
Kleidung, die bereits getragen wurde, sollte in speziellen Aufbewahrungsbehältern oder in luftdichten Beuteln aufbewahrt werden. Der menschliche Geruch wirkt auf die Bettwanzen nämlich attraktiv.
Nach dem Urlaub sollte die Kleidung bei einer Temperatur von mindestens 60 Grad gewachsen werden. Das gleiche gilt auch für Kleidung, die gebraucht auf dem Flohmarkt oder im Internet erworben wurde. Kann die Kleidung nicht so heiß gewaschen werden, ist es ebenfalls möglich, diese einzufrieren.