In der Regel ist es recht unproblematisch, wenn Sie nachträglich eine Fliesenheizung installieren möchten. Die heutigen modernen Heizelemente sind sehr dünn und können direkt auf dem vorhandenen Untergrund aufgebracht werden. Die dadurch entstehende geringe Gesamtbauhöhe steht einer möglichen Kombination mit vielen Bodenbelägen nicht im Wege. Zum Nachrüsten eignen sich elektrische aber auch wasserführende Fußbodenheizungen. Die wasserführenden Elemente können direkt unkompliziert an den Heizkreislauf angeschlossen werden. Der heutige nachträgliche und geringe Aufwand beinhaltet relativ geringe Kosten. Je nach Ausführung des Produkts liegen die Kosten bei einer Nachrüstung bei etwa 90 bis 130 Euro pro m². Bedingt durch eventuelle Kosten für weitere Anschlussrohre oder Entsorgung alter Heizkörper können sich die Kosten erhöhen. Derartige Fußbodenheizungen eignen sich für die Renovierung oder Sanierung von Altbauten, lassen sich aber auch problemlos in Neubauten integrieren. Einmal perfekt verlegt und eingestellt hält die Fußbodenheizung die Wohnung oder Haus immer gleichbleibend warm.
Direktheizung oder Speicherheizung im System der Fliesenheizungen für den Fußboden
Beim Einbau einer elektrischen Fußbodenheizung gibt es zwei Möglichkeiten: die Speicherheizung oder die Direktheizung.
Die Speicherheizung verteilt die Wärme über den Tag und lädt sich über Nacht wieder auf. Über eine Aufladesteuerung wird die Wärmespeicherung geregelt. Bei der elektrischen Speicherheizung ist die Kapazität im Bereich der Speicherung stark vom Aufbau des Fußbodens beziehungsweise der Estrichmasse abhängig. Anders als bei einer Nachtspeicherheizung kann die Wärmeabgabe nicht extern geregelt werden. So kann es passieren, dass der Fußboden am Morgen nach der Aufladephase ziemlich warm und unter Umständen am Abend wiederum kalt ist. Häufig muss dann noch ein zusätzliches Direktheizsystem hinzugefügt werden.
Als Alternative zur Speicherheizung für den Fußboden gibt es die Direktheizung, welche sich im Bereich der Wärmeabgabe extern regeln lässt. Die Direktheizung kann dank moderner Systeme unter verschiedenen Bodenbelägen auch ohne Estrichschicht verlegt werden. Allerdings muss hier mit höheren Betriebskosten gerechnet werden, als es bei der Speicherheizung der Fall ist.
Die Fliesenheizung im Vergleich beider Systeme
Die elektrische Dünnbett-Fußbodenheizung besteht aus selbstklebenden Netzen, auf denen die Heizkabel fixiert sind. Erhältlich sind diese Heizkabel auf Matten als Rollenware in unterschiedlichen Größen. Von der Rolle getrennt lässt sich die elektrische Fußbodenheizung schnell und einfach verlegen. Sehr gut eignet sich dieses System zum Nachrüsten von kleineren Flächen wie Küche oder Badezimmer. Ein Highlight dieses Heizsystems ist die absolut geringe Höhe. Beim Einbau einer elektrischen Fußbodenheizung müssen weder die Türschweller noch die Türen extra geändert werden. Die Fußbodenheizungen unterscheiden sich in den Modellen, die unter Stein, Fliesen, Estrich, Holz (Parkett) oder Laminat gelegt werden.
Bei der wassergeführten Fußbodenheizung werden die Räume über Rohre aufgeheizt. Hierbei handelt es sich ebenfalls um selbstklebende Rohre die auf ausrollbaren Gewebematten fixiert sind. Innerhalb der Rohre werden diese dann mit Wasser aufgeheizt. Die flexiblen Matten können im Estrich oder auch unter dem Estrich über große Flächen verlegt werden. Problemlos lässt sich die wassergeführte Fußbodenheizung an das vorhandene Heizsystem anschließen. Die Heizsysteme werden über einen Rücklauftemperaturbegrenzer reguliert. Zwar benötigt dieses System eine längere Vorlaufzeit als die elektrische Fußbodenheizung, dafür sind die Betriebskosten sehr verbraucherfreundlich.
Vorteile einer Fliesenheizung für den Fußboden
Die üblichen Heizkörper eines Hauses oder einer Wohnung erwärmen hauptsächlich die Luft. Die warme Luft steigt nach oben, kühlt ab und sinkt dabei wieder. So schließt sich der Kreislauf und eine Zirkulation im Raum entsteht. Durch dieses Zirkulationssystem wird viel Staub aufgewirbelt, wobei die Luft austrocknet. Hinzu kommt, dass warme Luft nach oben steigt und sich so unter der Decke ansammelt, während es am Boden wesentlich kälter ist. Die Fußbodenheizung wärmt logischerweise vom Boden aus mit einer gleichbleibenden und angenehmen Strahlungswärme. Für Allergiker und empfindlichen Menschen ein Gewinn, da die Luft nicht austrocknet und dementsprechend auch kein Staub aufgewirbelt wird.
Wer findet Heizkörper schön? Kaum jemand, ein weiterer Vorteil der Fußbodenheizung. Hier steht kein Heizkörper mehr im Raum, alles befindet sich unsichtbar im Fußboden. Als Ergänzung zu einem bestehenden Heizsystem kann die Fußbodenheizung auch als gesamtes Heizsystem des Hauses genutzt werden. Es spielt keine Rolle, ob die Fußbodenheizung im Neubau oder bei einer Altbau-Sanierung integriert werden soll. Wichtig ist, dass die Fußbodenheizung optimal für den Bodenbelag ausgerichtet ist.