Benötigt man in Deutschland einen Wasserfilter?

Ein Mensch sollte täglich etwa 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten Wasser. Während einige Menschen ausschließlich Mineralwasser aus dem Supermarkt trinken, bevorzugen andere eher Leitungswasser. Denn in Deutschland hat das Wasser aus der Leitung im Gegensatz zu vielen anderen Ländern eine ausgezeichnete Qualität. Doch weshalb entscheiden sich dann immer mehr Menschen hierzulande für die Anschaffung eines Wasserfilters oder einer Osmoseanlage? Diese Frage möchten wir Ihnen in dem folgenden Artikel beantworten. 

Warum überhaupt ein Wasserfilter? 

Wasserfilter sind in drei verschiedenen Reinigungsstufen erhältlich, durch die unterschiedliche Dinge gefiltert werden:

  • Durch einen Siebfilter werden unter anderem Rostpartikel, Staub, Sand sowie andere Ablagerungen und Verschmutzungen gefiltert. 
  • Ein Adsorptionsfilter befreit das Leitungswasser von Chemikalien wie Chlor, Lösemitteln oder Verbindungen wie Pestizid- und Medikamentenrückstände. Derartige Verbindungen äußern sich in dem Trinkwasser durch einen schlechten Geschmack oder Geruch.
  • Mithilfe eines chemischen Filters können Schwermetalle wie Blei und Kupfer gebunden werden, sowie angeblich auch Nitrate und Kalk. Allerdings funktioniert das Filtern von Kalk laut Testergebnissen zumeist nicht gerade gut. Darum sollte man das Wasser richtig entkalken, um von Kalkrückständen verschont zu bleiben.

 

Trinkwasser zusätzlich entkalken

Ein Tischwasserfilter kann eine lohnenswerte Investition darstellen, sofern man in einer Region wohnt, in der das Leitungswasser zu hart ist. Vor allem für Tee- und Kaffeetrinker mit sensiblem Geschmacksnerven ist es deutlich angenehmer, wenn diese zur Zubereitung ein weiches Wasser verwenden. Denn weiches Wasser wirkt sich spürbar auf das Aroma solcher Heißgetränke aus. Doch auf leitungsgebundene Filter stellen eine hervorragende Alternative zu dem Kauf Wasser in Flaschen dar und tragen darüber hinaus einen Teil zu einer sauberen Umwelt bei. 

 

Aufsatz für den Wasserhahn oder unterirdischer Filter

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Wasserfiltern. Neben Aufsätzen für den Wasserhahn sind zudem auch unterirdische Wasserfilter erhältlich. Unterirdische Filter werden fest unter der Spüle installiert und im Anschluss kommt das Wasser aus einem separaten Wasserhahn, der sich neben dem eigentlichen befindet. 

Im Vergleich dazu ist die Installation von Aufsatz-Filtern deutlich einfacher, da diese problemlos an den meisten Wasserhähnen installiert werden können. Die Installation eines unterirdischen Filters ist dagegen deutlich anspruchsvoller, da dieser mit der Wasserleitung verbunden wird und zudem ein zusätzlicher Wasserhahn installiert werden muss. 

Bei der Entscheidung für einen Filter sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. So sind Aufsatz-Filter zumeist günstiger, allerdings beanspruchen diese auch deutlich mehr Platz als ein unterirdischer Filter. Dagegen müssen unterirdische Filter fest verbaut werden, wofür ein Loch in die Arbeitsplatte gebohrt werden muss. Das kann für Mieter mitunter ein Ausschlusskriterium darstellen, sofern diese eine Einbauküche nutzen. Denn in diesem Fall muss der Einbau eines unterirdischen Filters mit dem Vermieter abgesprochen werden.  

 

Vor- und Nachteile eines Wasserfilters für den Wasserhahn

Im Vergleich zu einer Osmose- oder Ionentauscher-Anlage geht die Verwendung eines Wasserfilters für den Wasserhahn mit gewissen Vor- und Nachteilen einher, die wir Ihnen selbstverständlich nicht vorenthalten möchten: 

Vorteile:

  • Wasserfilter für den Wasserhahn sind vergleichsweise günstig erhältlich.
  • Gerüche im Wasser werden entfernt, sofern diese vorhanden sind.
  • Bei dem Gebrauch eines Wasserfilters für den Wasserhahn bleiben sämtliche Nährstoffe und Spurenelemente in dem Wasser vorhanden. Somit müssen diese dem Wasser nicht nachträglich zugeführt werden. 
  • Im Vergleich zu anderen Filtern wird kein zusätzliches Wasser verbraucht.

Nachteile:

  • Das regelmäßige Wechseln der Kartuschen eines Wasserfilters für den Wasserhahn geht mit laufenden Kosten einher. 
  • Sofern sich giftige Ionen in dem Leitungswasser befinden, bleiben diese weiterhin enthalten. 
  • Der Kalkgehalt wird durch den Einsatz eines Wasserfilters für den Wasserhahn nur geringfügig reduziert. Somit bleibt das Leitungswasser auch nach der Filterung vergleichsweise hart und sollte zusätzlich regelmäßig entkalkt werden. 

Wann ergibt der Kauf eines Wasserfilters für den Wasserhahn Sinn?

Ein Wasserfilter, der an dem Wasserhahn montiert wird, ergibt lediglich dann einen Sinn, sofern das Leitungswasser unangenehm riecht oder schmeckt. Bei der Anwendung sollten zudem die Tausch- und Reinigungsangaben der Hersteller berücksichtigt werden. Denn dies beugt Keimen vor und verhindert zudem, dass Schadstoffe wieder an das Wasser abgegeben werden.