Fußboden – Wonach entscheiden?

Der Fußboden ist bei der Gestaltung von enormer Wichtigkeit. Mit ihm fällt oder steigt die Atmosphäre eines Raumes. Die Wahl des richtigen Bodends sollte deshalb gut überlegt sein. Da die Entscheidung manchmal schwer fällt sind hier ein paar Tipps für die richtige Auswahl.

Welche Funktion hat der Raum?

Die Frage nach der Nutzung ist ein entscheidendes Kriterium für die Wahl des richtigen Bodens. Handelt es sich um eine Küche, einen Wohnbereich, ein Kinderzimmer, eine Werkstatt, einen Arbeitsraum, eine Gasthaus-Wirtsstube, ein Büro oder eine Kantine?

Unterschiedliche Nutzungen erfordern auch unterschiedliche Eigenschaften bei der Bodenbeschaffenheit. So ist möglicherweise die Hygiene wichtig, oder ob es wohnlich sein soll, ob Schmutz anfällt wie in einer Werkstatt, oder ob der Boden vorwiegend pflegeleicht sein muss.

Je nach Verwendung ergibt sich dabei eine Bedingung für einen Bodenbelag. Aber natürlich spielen noch andere Faktoren mit, wie die Vorlieben für Farben, die Vorlieben für natürliche oder künstliche Materialien und der Preis.

Parkett

Ein Parkettboden ist ein Boden aus Holz. Dies kann entweder nur die oberste Schicht des Belages sein, oder aber ein Massivholz. Ein Holzboden jedenfalls macht einen Raum behaglich und wohnlich.

Parkettböden gibt es in unterschiedlichen Holzarten und unterschiedlichen Verlege-Arten. Historisch sind sogenannte Fischgräten-Muster aus Buche oder Eiche bekannt. Heute sind den Hölzern keine Grenzen gesetzt: Esche, Akazie, Eiche, Buche, Birne … es gibt alles, was das Herz begehrt. Bei den unterschiedlichen Parkettböden ist die Maserung und die Farbe des Bodens entscheidend. Es gibt dunkle und helle Böden, gebeizte und nicht gebeizte, gekalkte und naturfarbene.

Sehr schön wirken Parkettböden, deren Oberfläche nicht lackiert wird, sondern die nur geölt werden. Das Öl verschließt die Poren genauso wie ein Lack. Der Vorteil ist jedoch, dass das Holz weiter atmen kann. Es kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, wodurch eine gewisse natürliche Regulation der Feuchtigkeit im Raum erfolgt. Dies tut einem Wohnklima gut. Wer sich also in Räumen auch behaglich wohl fühlen möchte, dem sei ein Parkettboden ans Herz gelegt.

Laminat

Laminat-Fußböden kopieren das Erscheinungsbild von hochwertigeren Bodenbelägen, bestehen allerdings aus nur einer Tragschicht, welche mit einer hauchdünnen Dekor-Schicht versehen ist. Ein solcher „Fake-Fußboden“ ist – verglichen etwa mit Parkett oder Linoleum – preislich wesentlich günstiger.

Laminat ist von der Oberfläche her in unterschiedliche Abriebfestigkeiten eingeteilt (Nutzungsklassen). Günstige Laminate sind dünn beim Abrieb. Sie sind zudem nur gering resistent gegen Feuchtigkeit.

Hochwertige Laminate sind Holzimitationen und von diesen kaum zu unterscheiden. Sie sehen sehr realistisch einem Parkettboden ähnlich, trotzdem „spürt“ man den Unterschied zwischen künstlichem Laminatboden und einem Holz-Parkett.

Linolium

Der Linolium ist ein Material, welches ursprünglich von Frederick Walton 1860 entwickelt wurde. Es ist ein natürliches Material, der Name bezeichnet schon seine wesentlichen Bestandteile: „linum“ lateinisch Lein und „oleum“ lateinisch Öl. Hinzu kommen Mehl aus Kork und Jutegewebe. Das Material zeichnet sich durch eine angenehme Präsenz im Raum aus. Es gibt den Boden in vielen unterschiedlichen Farben.

Früher musste ein Linolium gebohnert werden, heute wird schon am Ende des Herstellungsprozesses eine Schutzschicht auf die Oberfläche des Bodens gelegt.

Durch die Schutzschicht wird der Boden jedoch versiegelt und ist nicht mehr atmungsaktiv. Es gibt neuerdings auch eine Art Linoleum „Ökoprodukt“: Bei diesem Prozess wird auf die Schutzschicht verzichtet und durch den Prozess des Naturwachsen versiegelt. Als gute Eigenschaften seien für den Linolium-Boden seine antistatische Wirkung und seine fungiziden und antibakteriellen Eigenschaften hervorgehoben. Damit eignet sich ein solcher Bodenbelag für Räume mit hygienischen Anforderungen. Er ist zudem elastisch und kommt als ökologisches Material wieder in Mode.

Unterschiede verschiedener Böden

Nun gibt es Unterschiede verschiedener Böden, die für den einen oder anderen Belag sprechen: Beispielsweise ist allen Laminatböden gemein, dass sie sich nicht erneuern lassen. Der Vorteil bei Parkettböden hingegen ist, dass man sie abschleifen kann. Eine neue Schicht Holz kommt zum Vorschein, die dann wieder frisch versiegelt oder geölt wird. Diesen sozusagen Erneuerungs-Effekt hat ein Laminatboden nicht. Einmal abgewohnt, immer abgewohnt. Das Laminat muss dann entsorgt werden.

Was den nächsten Nachteil eines Laminatbodens gegenüber Parkettboden und Linoleum anspricht: Die Entsorgung ist nicht umweltfreundlich. Der Laminatboden ist ein Boden aus Plastik und damit keinesfalls wiederverwertbar, sondern bringt einen Entsorgungs-Aufwand mit sich. Massivholz-Parkett und Linoleum hingegen sind sehr umweltfreundlich in der Entsorgung und können besser in einen natürlichen Kreislauf der Ressourcen eingebettet werden.

Ein weiterer Vorteil des Parkettbodens ist seine lange Haltbarkeit und seine angenehme bloßfüßige Benutzung. Er ist als Holz Teil der Natur, welche wir uns in die Zimmer holen. Ein schöner Parkett ist zudem sehr präsent in einem Raum und kann durch seine Schönheit bezaubern. Natürlich sind die Faktoren auch abhängig vom Parketthersteller.

Der Vorteil des Linoleums wiederum ist seine Farbigkeit. Wer gerne rote, grüne, gelbe, graue oder orange Böden hat, der liegt mit einem Linoleum richtig. Hier kann Holz nicht mithalten, obwohl Holz durch verschiedene Techniken wie Kalken heutzutage mehr Farben hervorbringen kann, wie noch vor 50 Jahren.